Das Prinzip der 'Neuen Sachlichkeit'

Es war ein besonderer Geniestreich der beiden Architekten, die neuen Stahlbeton-Bauten harmonisch in die Au-Landschaft zu integrieren. Die gesamte Badeanlage wurde zwar für eine Spitzenkapazität von bis zu 30.000 Badegästen pro Tag ausgerichtet wurde, aber die Planer verzichteten dennoch bewusst auf repräsentative Großbauten.

Der Eindruck von Monumentalität sollte auf keinen Fall vermittelt werden. Eher der einer weitläufigen, ruhigen Parkanlage, in der sich die Gäste zum Verweilen genauso eingeladen fühlen wie zum Spazieren, zum Entspannen genauso wie zum Austoben.

Vermutlich war das gestalterische Prinzip der Harmonisierung unterschiedlicher Ansprüche, Funktionen und Zielgruppen eine Folge der psychosozialen Nachbeben des Krieges. Die Architektur vermittelt gleichsam, man möge in Frieden 'unter einem Dach' leben.

 

Nach dem Imponiergehabe im Dritten Reich hatte man auch die Nase gestrichen voll von protzigen Inszenierungen, welche die Macht öffentlich zur Schau stellen. Was sich niederschlägt in der Nüchternheit und Klarheit der architektonischen Formensprache.

 

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