Kurort für Körper, Geist und Seele

Mit 400.000 Badegästen brachte das Jahr 1911 im Gänsehäufel bereits einen ersten Rekord. Dem Andrang entsprechend wurde das Bad nun ständig erweitert und vergrößert, die Infrastruktur ausgebaut.

Oft tummelten sich über tausend Kinder in dem an das Herrenbad anschließende Knabenbad, die in Gruppen aus Knabenhorten oder durch gemeinnützige Wohltätigkeitsvereine ihren Weg ins Strandbad fanden.

Von Anfang an sah die Stadt Wien auch die Etablierung einer „Tages-Erholungsstätte Gänsehäufel“ im Strandbad vor. Sie wurde vom Verein 'Kinderschutzstationen' betrieben und bot 400 sozial bedürftigen Wiener Kindern entsprechende Möglichkeiten, ihre vitalen Kräfte zu stärken und, wenn auch nur tageweise, den quälenden Sorgen des tristen Alltags zu entfliehen.

Nicht alle Wienerinnen und Wiener kamen ins Bad, um sich zu unterhalten und zu vergnügen. Vielen ersetzte das Gänsehäufel mit seinem Sandbad und den Kaltwasserbehandlungen auch einen teuren Kuraufenthalt in Grado.

Der anschwellende Besucherstrom ist auch die Folge einer gesellschaftlichen Depression angesichts des ausbrechenden Ersten Weltkrieges. Im Kriegsjahr 1917 wurden an einem einzigen Tag 11.657 zahlende Badegäste gezählt!
Am Ende der ersten Blütezeit diente somit das Gänsehäufel für viele Wienerinnen und Wiener als kollektiver Zufluchtsort des Verdrängens der Gräuel und der Schrecken des Ersten Weltkrieges.

 
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