Der Untergang Wiens als 'Koloss'

Als nach dem Ersten Weltkrieg die k.u.k. Monarchie untergegangen war, wurde Wien zum 'Wasserkopf' ohne Hinterland. Soldaten und Flüchtlinge strömten in die Stadt mit der Hoffnung, Unterschlupf zu finden, sich ein neues Leben aufzubauen oder schlicht, um zu überleben. Ein Viertel der österreichischen Gesamtbevölkerung lebte damals in Wien auf engstem Raum.

In der kriegsgeschädigten Millionenstadt herrschten katastrophale Zustände, vor allem im Bereich der Wohnungen. Die meisten hatten weder Toilette noch fließendes Wasser, dafür horrend hohe Mieten. Dass drei bis vier Personen in einer Einzimmerwohnung lebten, war an der Tagesordnung Viele Arbeiter konnten sich kein eigenes Bett leisten und teilten sich ihren Schlafplatz mit einem 'Bettgeher', der andere Arbeitszeiten hatte.

Diese zählten letztlich noch zu den 'Glücklicheren', denn viele Heimkehrer aus dem Krieg waren geschwächt, krank und versehrt sowie traumatisiert von den Gräuel und Schrecken des blutigen Ersten Weltkrieges. Und niemand konnte sich in den tristen Nachwehen des Krieges um sie kümmern, für Arbeiten waren sie zudem kaum in der Lage. Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit erfassten auch jüngere, gesunde Menschen und verschlimmerten die Situation dramatisch. Sie raubten den Menschen nach dem Krieg jegliche Perspektive.

 
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